Ausstattung

Imposant füllt der freistehende Tabernakelaufbau den Chorraum. Typologisch zählt der Kalterer Hochaltar zu den Ziborienaltären: Als große „Arca Domini“ symbolisiert der zweigeschossige Tabernakel in seiner Zentralbauform den Tempel von Jerusalem. Seitlich wird der Tabernakelaufbau von den Apostelfürsten bewacht. Das großflächige Altarblatt stellt die Rosenkranzübergabe an die hll. Dominikus und Katharina von Siena dar. Michelangelo Unterberger (1695-1758), Spross einer Fleimstaler Malerfamilie, malte das Bild für die Bozner Dominikanerkirche 1744 in Wien, wo er 1752-1754 und noch kurz vor seinem Tod der Akademie als erster Rektor vorstand.

Die beiden Seitenaltäre kamen 1818 aus Venedig. Das Altarblatt mit dem hl. Isidor lässt in seiner profanen Auffassung der Thematik an ein zweitgewendetes Gemälde denken: Die dargestellte Begebenheit kann auch als Abschiedszene eines Adeligen bezeichnet werden. Das mit „Angelo Corne?“ signierte Bild erfährt hier eine Interpretation als Morgengebet des hl. Isidor. Das Ölbild stammt nicht aus der Hand des Liberale Cozza (1769-1821), der das Blatt mit der Missionspredigt des hl. Franz Xaver laut beigegebener Signatur 1816 schuf.

Mit dem Umbau der Kirche kam eine neue Orgel auf die Empore. Der entsprechende Auftrag war an Orgelbaumeister Anton Fuchs ergangen. 

Der grundlegende Umbau der Jahre 1791-1793 brachte den hochgotischen Chor und das dreischiffige spätgotische Langhaus für immer zum Verschwinden. Mit dem teilweisen Neubau der Kirche verschwanden nach und nach auch die umliegenden Kapellen; die Josephinische Kirchenpolitik hatte dabei ihre Hand gehörig im Spiel. De Altehrwürdige spätmittelalterlich Bau bekam jedoch einen angemessenen Ersatz: Unter der Hauptarbeit von Matthias Wachter und Joseph Schöpf entstand ein spätbarocker Kirchenbau nach einem Brixner Baukonzept. Die zunächst nüchterne Raumfassung, die allein an der Decke eine figurale Zier duldete, wurde im ausgehenden 19. Jh. im Sinne des Volksbarock korrigiert. Die Einrichtung kulminiert im kostbaren marmornen Hochaltar italienischer Prägung, ein Hauptwerk des barocken Altarbaus in Tirol.

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